flucIN DER KUBATUR DES KABINETTSMittwoch, 17. Junider kunstsalon im fluc zeigt: IM PRINZIP, ZEITBASIERT Siegfried A. Fruhauf ab 21h Die Ausstellung IM PRINZIP, ZEITBASIERT im Clubraum des Wiener Lokals "Fluc" präsentiert drei Künstler, deren Handlungsfelder in den Bereichen Film/Video, bildende Kunst und Literatur unmittelbar mit dem Prinzip Zeit verflochten sind. Siegfried A. Fruhauf, Michael Kargl (aka carlos katastrofsky) und Jörg Piringer verbinden in ihren Arbeiten Fragestellungen über Material und Form mit der diskursiven Dimension zeitgenössischer Medienkunst. Entlang der Spuren, die die Zeit auf ihrem Weg von der Vergangenheit in die Zukunft hinterlässt, reflektieren sie die Vergänglichkeit und Flüchtigkeit medialer Erscheinungsformen sowie die daran gebundenen Parameter der Wahrnehmung, ohne dabei in einem formalistischen Diskurs zu verharren. Als Moment in einem Kontinuum, als Andauern von Vorgängen, als Abfolge von Ereignissen: Zeit dient hier als Ausgangspunkt, um über die Existenzbedingungen des jeweiligen Mediums hinaus zu verweisen und den daraus resultierenden Kreislauf aus (Selbst-)Reflexionen nicht zum Stillstand kommen zu lassen. Die Flüchtigkeit von Sprache, ihr wandelbarer Kontext und die Loslösung von gesellschaftlichen Konventionen stehen im Vordergrund Jörg Piringers Text/Sound-Videoperformance "frikativ, twelve poemlets" (2007-2008). Dreißig Minuten lang generiert der Wiener Soundpoet als Fragmente konzipierte Textbilder in Echtzeit. Mit dem Screening von "Ground Control" (2008) stellt der Linzer Experimentalfilmer Siegfried A. Fruhauf die Wiederholbarkeit eines einmaligen Vorgangs in Form von Bildrauschen zur Diskussion. Aus seinem Wunsch heraus, das Unkontrollierbare zu beherrschen, resultiert auch das Aufspüren von Bruchstellen im Material: In der dreiteiligen Videoinstallation "Structural Studies" (2003) äußern sich diese Brüche als Momente der Öffnung hin zum Illusionären. Michael Kargl (aka carlos katastrofsky) hingegen überlastet mit dem knapp achttägigen Video "all you can see" (2008) dieWahrnehmungsfähigkeit der BetrachterInnen durch die Ausdehnung des Materials. In einer Video-Adaption des ursprünglich Internet-basierten Kunstwerks "opus magnum" (2008) für den Clubraum überdenkt der aus Tirol stammende Medienkünstler das Thema der Reproduzierbarkeit digitaler Kunstformen. Er stellt den Zufall und die Beliebigkeit marktorientierten Mechanismen zeitgenössischer Kunstproduktionen gegenüber. IM PRINZIP, ZEITBASIERT ist Teil der Veranstaltungsreihe "In der Kubatur des Kabinetts", eine Initiative, die als zeitbasierter Raum für künstlerische Praxisformen jenseits ökonomischer Imperative angelegt ist. Der performative Präsentationsmodus der gezeigten Arbeiten von Siegfried A. Fruhauf, Michael Kargl (aka carlos katastrofsky) und Jörg Piringer nimmt Bezug auf die Existenzbedingungen eines Club- und Kunstraums, der sich der Frage widmet, wie künstlerische Kritik in einer Zeit aufrechterhalten werden kann, in der "kritische Projekte" zu einem Trend werden. "Der Text", schreibt Roland Barthes, "ist nur im Vollzug einer Arbeit, in einer Produktion erfahrbar" und meint damit eine an die Zeit gebundene Bewegung der Durchquerung von "Hierarchien" und "alten Klassifizierungen" - Zeit ist die treibende Kraft, sie ist das Prinzip. Mit freundlicher Unterstützung:
Konzept/Organisation:  fluc - immer eintritt frei - dj‘s ab 21Uhr - live ab 22Uhr täglich ab 18Uhr - bis Sperrstunde [4Uhr] |
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