fluc
wanneIN DER KUBATUR DES KABINETTS + TRANSCULTURAL EMANCIPATION
Mittwoch, 11. MaiIN DER KUBATUR DES KABINETTS
zeigt
Private Zitate
mit
Beatrice Dreux
George Rei
Christian Hutzinger
Sabine Jelinek
Luisa Kasalicky & Siegfried Zaworka
Sasha Pirker
Norbert Steiner - Sputnic & Abdul Sharif Baruwa
Wei Weng
Band: Clemens Band Denk
DJ: Denice Bourbon
kuratiert von Gerlind Zeilner
TRANSCULTURAL EMANCIPATION
Außeninstallationen der Artists in Residence von Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria
zeigt
Bram Van Meervelde
Giorgia Conceição
Xue Mu
&
Performance: Miss G: Political Burlesque
&
Camila Lobos(AIR-Academy of Fine Arts, Vienna)
curated by Ursula Maria Probst
Datum: 11. Mai 2016,21.00 Uhr
Ort: Fluc, Praterstern, 1020 Wien
PRIVATE ZITATE
In der Kubatur des Kabinetts: “Private Zitate” werden 8 künstlerische Positionen gezeigt , die sich mit Phänomenen der subjektiven, verlangsamten Reproduktion von Bildernund Selbstzitaten befassen.
Sabine Jelinek: “QUOTES USED REENACTMENTS DONE”, Fotoserie, 2016
Sabine Jelinek zeigt im Außenraum um das fluc eine Plakatserie, in der sie ein Plakat von Alfredo Jaar mit der Inschrift “You don´t take a photograph, you make it”,in der Umgebung des fluc mit vor Ort angesporochenen PassantInnen aufgenommen hat.
Basis für denFilm: “Intro: desiderio”, 2014, von Luisa Kasalicky und Siegfried Zaworka sind Teile von Luisa Kasalickys Lichtinstallation im Lentos 2014.
Dieser Film wurde von der OneMan Band “Smegnagnom” (Siegfried Zaworka) mit einer eigens dafür geschaffenen Filmmusik vertont.. Diese wurde “am Stück und ohne Overdubsim Tonstudio zum am Monitor laufenden Film eingespielt” (S. Zaworka).
Beatrice Dreuxhinterfragt die Rolle der Frau in der früheren Kulturgeschichte über die Beschäftigung mit Bildern von Muttergöttinnen.
Für das fluc fertigt sie im Innenraum eine Wandmalerei von einem steinzeitlichen matriarchalen Idol an.
DerFilmtitel LIVEPAN (2013) von Sasha Pirker bezieht sich auf den Ausdruck “deadpan”, der oft im Zusammenhang mit Buster Keatons ausdruckslosem Gesicht, das seinen Slapstick-Humor begleitet, verwendet wird.
Es geht um eine Büglerin, um die unaufhörliche Monotonie und Wiederholung in ihrer Tätigkeit, die dann in einem endlosen Gelächter ausartet.
George Rei: “PER ASTRA AD ASPERA,” 2016
Um monotone Wiederholung dreht es sich auch in der Skulptur von George Rei, bei der eine Rakete einen nicht mehr enden wollenden Schweif durch den ganzen Raum hinter sich her zieht. Die Arbeit zitiert das Thema, dass sich allgemein durch sein Werk zieht: die Abwägung von Bestreben versus Vergeblichkeit sowie einen womöglich unangebrachten Optimismus.
Christian Hutzinger: OHNE TITEL (CH 1, 2016)
Christian Hutzingers Malerei an der Außenwand des fluc bezieht sich auf den Titel einer Geschichte, die seine Großmutter geschrieben hat und die als Kinderbuch erschienen ist. Die Farben der gemalten Buchstaben haben das fluc-Blau, dasbei Christian Hutzinger Erinnerungenan diese Geschichte, in welcher der Hauptakteur ein Wassertropfen ist, geweckt hat.
Norbert Steiner-SPUTNIC und Abdul Sharif Baruwa: “VORSICHT, HAI!/DER HAI IST FREI “
Das fluc-Blau heißt im Farbgeschäft “Haifischblau”.
Sharif Baruwa: “Mit ihrer Installation Vorsicht Haie! sensibilisieren Norbert Steiner und Abdul Sharif Baruwa gegenüber (?) gesellschaftspolitischen Entwicklungen neoliberalen Couleurs, die eine Bedrohung für Freiheit und Dive
rsität, vor allem für den off-Bereich, darstellen.”
Norbert Steiner:”der hai ist frei
er sorgt sich nicht um gesellschafts-politische Entwicklungen neoliberaler Couleur die eine Bedrohung für Freiheit und Diversität in der Kunst/Kulturszene vor allem für den off-bereich darstellen”
Wei Weng, “NEON BRIDGE LOWER”, 2014
Wei Weng bezieht sich in ihren Malereien und Fotografien , die nun in New York entstehen, aufihre Installationen, die sie zwischen 2007 und 2011 in Ausstellungen in Beijing gezeigt hat. Die überblendeten Realitäten in den Fotographien spielen auf die unterschiedlichen Realitäten in Amerika und China, zwischen denen sie pendelt, an.
(Texte: Gerlind Zeilner)
Sabine Jelinek, 1969 in Wien, lebt und arbeitet in Wien und Linz
1993-99 Diplomstudium für Malerei und Fotografie, Akademie der Bildenden Künste Wien und UDK Berlin, seit 2008 Kunstuniversität Linz, Assistenz und Lehrauftrag, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, Malerei und Grafik. 2008 Staatsstipendium für künstlerische Fotografie, 2001-2015 Atelier-Stipendien in Rom, London, New York und Sydney.
Luisa Kasalicky, Geboren am 15 7.1974 in Prag
1998 - 2004 Studium für Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste Wien, 2005 Diplom: Akademie der bildenden Künste Wien. Lebt und arbeitet in Wien.
Siegfried Zaworka, Geboren am 20.4.1972 in Wolfsberg. Malerei und Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien, 2012 Diplom. Lebt und arbeitet in Wien
Beatrice Dreux,1973 geboren in Versailles, Frankreich
1994Akademie der Bildenden Künste, Wien
1999 Schindler Stipendium, Los Angeles
internationale Ausstellungen u.a.
National Gallery, Kairo, Secession, Wien, Lentos Kunstmuseum, Linz
ACE Museum Los Angeles, 8.Salon Hamburg lebt und arbeitet in Wien
Sasha Pirker, geb. 1969 in Wien, Künstlerin und Filmemacherin, Studium der Linguistik, seit 2006 Lehrtätigkeit als Senior Artist an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, 2015 Diagonale-Preis für Innovatives Kino
George Rei, geboren 1973 in New York. Seit 2006 internationale Ausstellungen u.A. als Cut and Scrape.
Christian Hutzinger, geb. 1966, 1987-91 Hochschule für angewandte Kunst, Wien
Lebt und arbeitet in Wien
Norbert Steiner, SPUTNIC
* 1967 in Kufstein (A)
1994-98 Coop Himmelb(l)au
1998 Architektur Diplom bei W. Alsop, TU Wien (A)
1998 Gründung SPUTNIC, Wien
seit 1999 Gemeinschaftsprojekte mit Heimo Zobernig
Abdul Sharif Baruwa
1975 London, Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
lebt und arbeitet in Wien
Wei Weng (b. 1981, China currently working in Brooklyn, New York) uses a variety of media including photography, painting and paper cutout installations to explore ideas of cognition and cultural perception as they related to ephemeral and permanent spaces.Weng received her MFA from California College of Arts (San Francisco) in 2005, and has exhibited widely in China and United States.Weng was a cofounder of storefront art space Arrow Factory in Beijing.www.weiweng.info
TRANSCULTURAL EMANCIPATION
Im Rahmen einer Kooperation mit dem Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria bespielt das Fluc die an den Außenwänden der Fluc-Architektur installierten Billboardwände. Einer politischen Praxis von Kunst im Stadtraum folgend, wird damit im Austausch und in Zusammenarbeit mit internationalen KünstlerInnen, die sich als Artists in Residence für drei Monate in Wien aufhalten, eine Präsentations- und Interventionsfläche im urbanen, öffentlichen Raum geboten. Das Projekt “Transcultural Emancipation” ist Teil dieser 2013 gestarteten und fortlaufenden Initiative.
Worin bestehen heute emanzipatorische Prozesse, Aktionen zur Befreiung von gesellschaftlichen Normen und medienpolitisch forcierten, einschlägigen Weltanschauungen? Wie können in der Diskussion darüber neue Territorien besetzt werden, um in diesem Zusammenhang stehende transkulturelle Positionen zu thematisieren? Welche Fähigkeiten, sozialen Beziehungen, individuelle Lebensperspektiven spielen hier in der Ausbildung einer differenzierten Sichtweise hinein? Welche Möglichkeiten bietet das Verflechtungsmodell der Transkulturalität gegenüber jenem der Interkulturalität in der Auseinandersetzung mit kulturellen Differenzen und wie wird künstlerisch damit umgegangen?
Die Auseinandersetzung mit Mechanismen und Strukturen transkultureller Emanzipation im künstlerischen Feld gestaltet sich je nach Kontext und kultureller Rezeptionsästhetik unter verschiedenen Vorzeichen und ist folglich einem ständigen Prozess der Veränderung unterworfen. Bei den im Rahmen von “Transcultural Emancipation” realisierten Projekten ist die Auseinandersetzung mit der transkulturellen Situation am Wiener Praterstern ebenso immanenter Bestandteil wie die Hinterfragung dessen, wie künstlerische Arbeit in eine politisch gesellschaftliche Dimension überführt werden kann. Die Billboards bilden nicht bloß eine Schau- und Projektionsfläche, sondern sollen zur Kommunikation anregen, uns interessiert die Reaktion der PassantInnen, die Hinterfragung jener Konstellationen, einer in Veränderung begriffenen gesellschaftspolitischen Situation.
English version:
Within the framework of a cooperation project with the Austrian Federal Chancellery and KulturKontakt Austria, the project space Fluc at Praterstern in Vienna presents art on the billboard walls mounted on the Fluc building. International artists spending three months in Vienna as Artists in Residence are given the opportunity to use the billboard walls as a format for presentation and intervention, in line with the political practice of art in public urban spaces. The project “Transcultural Emancipation” is part of this ongoing initiative, which was begun in 2013.
What are the main elements of emancipatory processes today, of actions aimed at liberating us from societal norms and the associated world views propagated by the media? How can discussing them help us to occupy new territories in order to focus on related transcultural positions? What abilities, social relationships and individual perspectives on life play a role in developing a differentiated outlook in this context? What possibilities for dealing with cultural differences are offered by the intermeshed model of transculturality as compared to the model of interculturality, and how do artists use them?
Artistic exploration of the mechanisms and structures of transcultural emancipation is undertaken in different ways, depending on the context and the aesthetics of cultural reception, and as such it is subject to a constant process of change. Intrinsic elements of the projects realised in the context of “Transcultural Emancipation” are their exploration of the transcultural situation at Praterstern in Vienna and their investigation of how artistic work can be transported into the socio-political dimension. The billboards not only act as surfaces for presentation and projection, but are also meant to stimulate communication: We are interested in the reactions of the passers-by, their reflection upon and questioning of these constellations of a continuously changing socio-political situation.
Bram Van Meervelde, ‘design for open borders’, 2016, Urban Intervention
In his work, Van Meervelde evokes a whole world by means of references to the foundations of our culture. He regularly brings us face to face with conflicts and harrowing situations. For the museum night in Antwerp in 2015 he painted the words `Public Museum´ in Greek letters on a modernist building threatened with demolition. His intention was to make a link between the Greek crisis and the debate about the building. Bram Van Meervelde links different worlds; in his amazement at the unique ceramics in museums, he paints contemporary subjects on mass production plates that have been rejected. He finds inspiration in accidental things and does not restrict himself to one technique, but uses several: wrought iron, photos, sculpture, drawing, painting.
Bram Van Meervelde (1991, Antwerp, BE) graduated from the Royal Academy of Fine Arts in Antwerp in 2013. In 2011 he was nominated in its drawing contest (KoMASK) and in 2014 for the Mark Macken prize. He started exhibiting very early in his career and participated in various group shows in Antwerp, Ghent, Turnhout, Brussels, The Hague and Athens. Together with Stephen Verstraete, Bram Van Meervelde had a double show at the Transit Gallery in 2015. Bram Van Meervelde regularly travels to and works in Greece. In 2016 he is artist-in-residence in Vienna.
Giorgia Conceição, Don’t use our pain in your fascist campaign, 2016,Urban Intervention
This work makes a link between cases of women rape in Prater exploited for the newspapers and the growing wave of the fascist and conservative politics against immigration. That exploitation is disrespectful with women’s pain, and don’t have focus to stop violence, but yes, have an intention to promote fear and make the extreme right stronger.Over the body of the artist herself, she creates a possible world map of rapes and violence against women, showing that this kind of abuse needs to be stoped in all countries. In her point of view, abuses are a problem about sexism and gender discrimination, not about borders or immigration.
Miss G (a.k.a. Giorgia Conceição), Yemanja X Samarco, 2016, Performance
Yemanja against Samarco is a burlesque performance by Miss G (a.k.a. Giorgia Conceição). It is about the most tragic environmental disaster in Brazil’s history, The Disaster of Mariana in 2015. The Samarco Company was responsible for large amounts of contaminated mud escaping into rivers which damaged the environment, killed many people and affected many villages. The company defends that this event was an accident caused after the walls of the reserve broke. There are many theories about the real causes of this tragedy. It is unclear if this truly was an accident or an unethical planned strategy. Even if it was an accident, it killed many people, which the news have not been clear about the real number. It also has contaminated rivers, the land itself, and finally, damaged the coast. Yemanja, brought to you by Miss G in this performance is the Orisha from the sea.
During her performance art studies, she developed the concept of “burla”, a Latin word extracted from the frame of the burlesque genre (the noun burla generates the adjective burlesque). Burla presents itself as a strategy for the creation of the body which wants to heal from its scars and joy, some ofwhich are gender related. Some of these scars or marks derive from colonialism and stereotyping. In her work, through making these marks visible, she empowers characteristics that have been stunted of their growth or paralized by colonial and rationalists discourses.
Giorgia Conceição (aka Miss G) born in 1981 in Curitiba, Brazil. She holds a MA in performing arts from the Federal University of Bahia, Salvador, Brazil. She received three times grants from the Rumos Itaú Cultural Program (2010, 2012 and 2014), an international program for developing arts in São Paulo, Brazil. Her art is about blurring the limits between contemporary live art and burlesque performance.
Xue Mu, LIQUID TRUTH_THE PAPERS, 2016, Public Intervention. Photo prints applied on the outside walls of FLUC. Camera: Fan Liao
This work from the series LIQUID TRUTH is a thematic research on information liquidity: the dialectic space between surface and depth, subject and object, actual and false, deceit and delusion, free word and censorship.
Like many people, Xue Mu experiences the ideological confusion and identity struggle in the present time of globalization. She questions and reflects on the inevitable loss of current belief systems, and concentrates on doubt, curiosity and awareness regarding new value orientations and future potential. The most recent practice of Xue Mu incorporates large drawing series, installation environments, photographs, and performance.
Xue Mu (b. 1979 Nanjing, CN) is a visual artist based in Amsterdam, the Netherlands. She enrolled in the residency at de Rijksakademie Voor Beeldende Kunsten in 2011 and 2012. Her works have been shown in both Dutch and Chinese art institutions such as, de Stedelijk Museum Amsterdam, de Appel Arts Centre, HeXiangning Art Museum and AMNUA (art museum of Nanjing university of the arts). Mu has been several times commissioned for Public Art projects in the Netherlands.
Camila Lobos, arrive, 2016, Public Intervention (AIR-academy of fine arts)
How can art produce another visibility? This is one of the main topics of Camila Lobos´ art works. Living in a city like Santiago where social problems and the resulting strains have not been solved, but rather eradicated from public perception, the discourse about power and visibility leads to questioning the micro-political rank order, the interaction between space and human relationships, center and periphery, light and darkness, body and physical activity. In Camila Lobos´ work, light appears in order to show, like a metaphor, the invisible existence of the other, which takes shape and transforms the borders and forms of ethic conventions.
Camila Lobos Díaz, born 1988 in Santiago, Chile, studied fine arts at the Pontifical Catholic University of Chile and architecture at the University of Chile. Her works have been presented in 5 solo and 20 group exhibitions in different museums and galleries in Latin America (Chilean Museum of Contemporary Art, Telefónica Foundation, Chilean Bank of the Estate Gallery, Al Cubo Gallery, Santiago, Chile), also in the 12º Havana Biennale.
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