Kunst im Fluc

IN DER KUBATUR DES KABINETTS - der kunstsalon im Fluc zeigt:

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Mittwoch, 07. Mai 2014

mit Beatrix Curran, Sanja Lasic, Omri Livne, Saskia Te Nicklin, Richard Nikl, Benjamin Tomasi kuratiert von Victoria Dejaco


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Als Inspiration für eine Ausstellung an diesem Ort diente Rineke Dijkstras Videoarbeit Buzzclub, das Jugendliche vor weißem Hintergrund tanzend zeigt. Mit dem Betrachter passiert etwas, das an der Grenze zwischen Fremdschämen und Identifikation liegt. Die Wirkkraft dieser kontextuellen Verschiebung ist interessant für diese Ausstellung, die das Unbehagen in der Gesellschaft thematisiert.
Das Herzstück der Ausstellung bildet Sanja Lasics Video Grand Finale, 2013. Die Künstlerin zwängt sich als 24jährige nochmal in das Kunstrollschuhkostüm, das sie mit 15 trug. Auf vielschichtige Weise thematisiert das Video das Verhältnis zur eigenen Jugend, dem eigenen Körper, verblasste Träume und Verarbeitungsmechanismen. Nicht zuletzt steht der genervte Bruder hinter der Kamera symbolisch für ein Publikum, das unabsichtlich mit Kunst konfrontiert ist.
In der Performance horizon verändert der Künstler Benjamin Tomasi die Ikonographie der Gitarre, die sich hier eher als weibliches Gegenstück präsentiert, denn als Phallusverlängerung präsentiert, wie in den meisten Rock-Posen mit Gitarre.
Omri Livne präsentiert in der Tradition seiner Konzeptarbeiten zu theoretischen Veränderungen der Umwelt einen Text, der dem Fluc, beziehungsweise dem Club als Raumtypus gewidmet ist, als Video.
Beatrix Curran arbeitet mit Sound und ihrer Stimme in ihren Performances/Konzerte. Oft sind bereits bestehende Musikstücke ihr Ausgangsmaterial. Das Konzert wurde für das Fluc in Auftrag gegeben.
An den Wänden hängen Arbeiten von Saskia Te Nicklin und Richard Nikl, die hier die Funktion einer Brücke zum Publikum haben. Saskia präsentiert Schallplatten aus Ton. Dem Mythos nach wurden archäologische Tontöpfe aus der Mojavewüste von laut singenden Frauen hergestellt, deren Gesang man hören würde, wenn man die Töpfe richtig spielen könnte. Durch ihre Auseinandersetzung mit Audioarchäologie, die sich dem Klang von Orten als Hinweis auf sich zugetragene Begebenheiten widmet, hat Saskia diese Werke geschaffen. Richards Werk kann interaktiv genutzt werden und bewegt sich zwischen Gästebuch-, Kalender- und Flyerständerästhetik. Es ist eine Auftragsarbeit und entstand aus einer Serie von Arbeiten, die aus kontextbezogenen Materialien bestehen und den Kontext so formal miteinbeziehen.
Victoria Dejaco

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