Kunst im Fluc

IN DER KUBATUR DES KABINETTS - der kunstsalon im Fluc zeigt:

AN ON-GOING PROJECT

Mittwoch, 23. Juli 2014

mit Akram Al Halabi, Franz Amann, Ahu Dural, Karin Ferrari, Nika Kupyrova, Fabian Seiz. Kuration: Ursula Maria Probst.


AN ON-GOING PROJECT

 

Wie wird heute Kritik durch künstlerische Praxis an kulturellen Manifestationen und ökonomischen Aneignungen von Kunstbegriffen geübt? Worin liegt das Potential im Aufgreifen möglicher Ausdifferenzierungsprozesse? Welche künstlerische Auseinandersetzung mit Wirklichkeitswahrnehmungen verändern unseren Zugang zu Medien und Realitäten? Das Nebeneinander verschiedener, divergierender Meinungen läßt das Für und Wider der durch die beteiligten künstlerischen Projekte aufgegriffenen Disziplinen, Methoden und Kategorien erst hervortreten. Wie sehr sprechen dabei die Werke auch “für sich selbst” und wo liegt der Bedarf, das Bedürfnis für einen Nachsatz? (Text und Kuration : Ursula Maria Probst)

 

Akram Al Halabi, ID Space, 2011/2014, Video; Hey 2011/2014, Objekt, 14 Papierrollen auf Leinwand, 110 x 90 cm

Die multimediale Installation ID Space von Akram Al Halabi setzt sich aus dem Objekt Hey (2011/2014) und dem Video ID Space (2011/2014) zusammen. Das Ausgangsmaterial des Videos ID Space bilden Fotografien, die Akram Al Halabi von sich vor dem Objekt Hey als Focusing Point stehend aufgenommen hat. Der Titel Hey bezieht sich auf den Stempelabdruck Hey, der sich auf dem Objekt befindet. Während der Aufnahmen schüttelt Akram Al Halabi heftig seinen Kopf hin und her, sodas sein Gesicht nicht fokussiert werden kann. Das Video wurde aus fotografischen Einzelaufnahmen produziert. Die Installation bezieht sich als Folgeprojekt auf die Komposition Vanishing Point (Fluchtpunkt) (2011), die aus 2 Videos besteht. Das eine Video zeigt das Loop von ID Space, das andere zeigt als Video (Youtube) Bilder jenes Kameramannes, der von dem Soldaten getötet wurde, den er filmte. Die derzeitige Situation in Syrien ist wiederkehrendes, tiefgreifendes Thema in den Arbeiten von Akram Al Halabi.

Im Fluc entsteht durch die Projektion von ID Space und die Hängung des Objekts Hey vis à vis davon eine räumliche, performative Situation.

 

Franz Amann, Garage Sign, 2013, Installation

(Foto & Idee: Lisa Berger, Grafik: Dominik Hruza)

Das Fluc: ein Parkhaus in Hong Kong

 

Ahu Dural, Office Modul, 2013, Fotografie

Office Modul ist eine Arbeit aus dem Jahr 2013, in der es um die Rahmenbedingungen von Arbeit, Arbeitsräumen und dem Arbeitsfeld von Künstlerinnen in der heutigen Gesellschaft geht. In Referenz zu den Arbeitsprozessen und dem Statement von Charlotte Posenenske, setzt sich Ahu Dural mit der Variabilität von Gegenständen auseinander, die man aus Innenräumen von Institutionen oder aus dem eigenen Atelier kennt. Das Statement Posenenskes wird von Dural umgeschrieben, um auszuloten in wiefern die Kunst und die Position der Künstlerin aus dem Jahre 1968 umtransformierbar auf die zeitgenössische Kunst und die eigene Persönlichkeit ist.

 

Choosing file folders and carpet squares as modules for an installation is an act of producing a gap between the inside and the outside world. Inside is the institution and outside is a play field of decisions. Bureaucracy is necessary to be able to apply to an institution. Everyone knows that! But is it really like that? Today information is available to everyone, but not everybody has the possibility and knowledge to get to it. The success can depend on certain social contacts and certain skills. If you look at the system of an office, there are still analog collections of data such as file folders.

 

Karin Ferrari, A Sun Is A Very Close Star, 2014, Installation, 7 Leuchtstoffröhren, ca. 150 x 150 cm

The sun is not exactly what we think it is. Mystical speculations about the number seven, of the general kind. It looks nice and puts you in a good mood. You actually go into the middle of it, and then you come out the other side. Party Art, Neon Fart. The reembodied solar sisterhood of the seven rays is called to awaken and unite for the great emergence of the fifth solar cycle. A sun is a very close star.

 

Nika Kupyrova, Sunrise, 2012, Imitationsleder, Schaumstoff, Kerzen, Fundobjekte

Ritual is a set of specific instructions that to the outsider seems irrational or illogical, nevertheless makes sense to the one performing them. Although now mostly attributed a symbolic value, initially a ritual was meant to achieve, even to guarantee a specific result. In some ways it is similar to the kind of dialogue the viewer and the artist engage in within the exhibition space, using an artwork just as such a „communication device“. The sculptures aim to create an expectation, a potent environment for a fictional ritual to take place.


Fabian Seiz, Kurz vor der Erfindung des Rades (Re-make I), 2013, Stahl, 200x200 cm

Die Arbeit Kurz vor der Erfindung des Rades (Re-make I) beschäftigt sich auf ironische Weise mit der Frage wie Erfindungen, Entwicklungen und letztendlich Geisteshaltungen entstehen. Wie kommt es, das gewisse Umwälzungen nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich sind? Wie entwickelt sich Kultur, Werkzeug und Erkenntnis im Zusammenhang mit der Möglichkeit „weiter“ zu denken als zu anderen, früheren Zeitpunkten? Das Thema Re-make bezieht sich auf meine momentane künstlerische Praxis im Umgang mit dem eigene Werk: Aus der Not einer Überproduktion ergibt sich die Problematik der Verwaltung und Lagerung der Arbeiten.  Als Lösung werden manche zerlegt, andere bleiben fragmentarisch erhalten, wieder andere sollen <verbessert>, in anderen Maßstäben und Materialien nachgebildet werden.

 

 

Fabian Seiz, Kurz vor der Erfindung des Rades (Re-make I), 2013, Stahl, 200x200 cm
Fabian Seiz, Kurz vor der Erfindung des Rades (Re-make I), 2013, Stahl, 200x200 cm

Karin Ferrari, A Sun Is A Very Close Star, 2014, Installation, 7 Leuchtstoffröhren, ca. 150 x 150 cm
Karin Ferrari, A Sun Is A Very Close Star, 2014, Installation, 7 Leuchtstoffröhren, ca. 150 x 150 cm

Franz Amann, Garage Sign, 2013, Installation  (Foto & Idee: Lisa Berger, Grafik: Dominik Hruza)
Franz Amann, Garage Sign, 2013, Installation (Foto & Idee: Lisa Berger, Grafik: Dominik Hruza)

Ahu Dural, Office Modul, 2013, Fotografie
Ahu Dural, Office Modul, 2013, Fotografie

Nika Kupyrova, Sunrise, 2012, Imitationsleder, Schaumstoff, Kerzen, Fundobjekte
Nika Kupyrova, Sunrise, 2012, Imitationsleder, Schaumstoff, Kerzen, Fundobjekte

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