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19:00: In der Kubatur des Kabinetts - Der Kunstsalon zeigt Fabricating the Sensual

Mittwoch, 14. Dezember

Mit / With:

Eszter Katalin und Camila Téllez
Stephanie Misa und Multiple Spirits
Aya Momose
Hyeji Nam

Kuratiert von / Curated by Mika Maruyama (Multiple Spirits)

Eröffnung / Opening: 19:00
Zine-Launch: 20:00
Performance von / by Hyeji Nam: 21:00
DJ: 22:00


//DEUTSCH:

Fabricating the Sensual geht den kollektiven Fiktionen über Körper, Verlangen und Lust auf die Spur, während es die Schwelle zu anderen Realitäten, Gewohnheiten und Symbolen sich wandelnder Bewusstseinsformen erkundet. Es rückt künstlerische Praktiken in den Mittelpunkt, die sich kritisch sowohl verkörperter Fiktion als auch strukturell bedingter Narrative bedienen, um auf transformierende und entschlüsselnde Weise Vorstellungen und Möglichkeiten von (Techno-) Intimität zu erforschen und aufzudecken. Jede der gezeigten Arbeiten thematisiert die Frage nach individuellen und kollektiven Formen des Engagements in Hinblick auf somatische und sensorische Beziehungen durch verschiedene Tropen, Hoffnungen, Metaphern, Erinnerungen, Archive und Empfindlichkeiten. Die Werke verhandeln die Lust und die Leere vergänglichen und konzeptuellen Fleisches, das das Gewicht der Geschichte trägt und sowohl von Spuren der Entbehrung als auch der Erweiterung gekennzeichnet ist.

Fabricating the Sensual stellt Geschichten körperlicher und technologischer Vervielfältigung, des Re-enactments, der Sinnlichkeit, von Widersprüchen und des Trotzes in Konversation mit Arbeiten von verschiedenen Künstler*innen: ein Video und eine Zeichnung von Aya Momose, eine Research-Installation von Stephanie Misa und Multiple Spirits, eine Performance von Hyeji Nam und eine Video-Installation von Camila Téllez und Eszter Katalin.

Diese Veranstaltung inkludiert den Launch des Zines Multiple Spirits Vol.3, das verschiedene queer-feministische, kuratorische und akademische Praktiken präsentiert. Die mitwirkenden Personen bezogen sich in ihren Beiträgen auf unterschiedliche Erfahrungen und Herausforderungen im eigenen kreativen Prozess oder schilderten ihre (fiktionalen) Begegnungen über Zeit und Raum hinweg, um ihren Gedanken Resonanz zu verleihen und die Betrachter*innen zu inspirieren.

Texte zu den künstlerischen Arbeiten:

Aya Momose, Born to Die [Geboren um zu sterben], 2020, Einkanal-Video (5 Min. 20 Sek.)

Ihre 3DCG-Videoarbeit Born To Die zeigt ein Objekt in der Form einer Tube mit LED-Leuchten an beiden Enden. Im Moment, da diese angehen, gibt das Objekt Atemgeräusche während des Gebärens und das Keuchen von Pornovideos von sich, die die Künstlerin im Internet gefunden hat. Die zwei unterschiedlichen Formen der Atmung bewegen sich in der Tube hin und her und lassen die pinken und grünen Leuchten flimmern. Damit produzieren sie eine dynamische Geräuschkulisse und unterbrechen eine normative Vorstellung von Verlangen, Schmerz und Lust.

Camila Téllez und Eszter Katalin, Transición Primaveral / Spring Transition [Frühjahrsübergang], 2020-laufend, Video-Installation

Die in Kollaboration entstandene Serie besteht aus zwölf Episoden, die die Repräsentation des Vampirs aus queer- und trans-feministischer Perspektive neu schreibt. Damit versucht sie, die Figur der Gewalt, die der Vampir verkörpert, zu dekolonisieren, die Rollen der Dominanz und Unterwerfung oder Aggressor und Opfer auf eine Weise neu zu denken, die es uns erlaubt, diese Dualität im eigenen Körper anzunehmen.

Hyeji Nam, TOUCHED - Techno flesh [BERÜHRT - Techno-Fleisch], Performance, Dauer: ca. 50 Min.

TOUCHED ist eine Einladung, den Raum der Sinne zu betreten. Ob sanft oder delikat, abrupt oder kraftvoll - alles verschmilzt zu poetischen Gesten, generiert durch einen Körper aus Fleisch und Blut mit Hilfe neuer Möglichkeiten der Musik-Technologie. Die Performance bedient sich der Mechanismen des menschlichen Körpers, während sie unsere Sinne seziert.

Stephanie Misa und Multiple Spirits, The Archive & Snake [Das Archiv & die Schlange], 2022, Einkanal-Video und Zeichnung

Das kollaborative Forschungsprojekt The Snake & The Archive nähert sich dem Archiv an und begegnet ihm - ob als Subjekt, Quelle oder Konzept bzw. als deren Intersektion- mittels eines verkörperten und situierten Wissens sowie durch kulturell bedingte unterschiedliche Perspektiven. Die Arbeit verbindet fragmentierte Geschichten aus Archiven und Erinnerungen miteinander, um ihr Potenzial zu erkunden, ein kreatives Werden hervorzubringen.

Multiple Spirits, Vol.3: Some light is ambition Some light wandering, Fanzine, 2022

Mit Beiträgen von Nikita Yingqian Cai, Riae Chong, James Clar & Stephanie Misa, Shirotama Hitsujiya, Miwa Negoro, Yuu Yamamoto und das Forschungsprojekt Radical Spiritualism [Radikaler Spiritualismus] (mit Yoshiko Shimada, Rebecca Jennison, Hiroko Hagiwara, Chelsea Schieder, Ryuko Kurita, Mika Maruyama, Jin-Kaisen und Kate Just).

Biografien der Künstler:inen und Kurator:innen:

Aya Momose verwendet eine selbstreferentielle Methodologie, die die Struktur bewegter Bilder neu denkt, um sich mit der vielschichtigen Komplexität von Kommunikation auseinanderzusetzen. Durch den Fokus auf Körper in bewegten Bildern, hinterfragt ihre Praxis zudem Sexualität und Gender.

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Stephanie Misa ist eine bildende Künstlerin und Autorin, deren Arbeiten in Form von Installationen, Skulpturen, Videos und Texten ein konsequentes Interesse an komplexen und diversen Geschichten widerspiegeln — sie erkundet in ihnen Fragen historischer “Authentizität”, Hybridität und Verkörperung.

externer link www.stephaniemisa.com

Hyeji Nam ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die mit den Themen Literatur, Sexualität, soziale Tabus und Kulturpolitik arbeitet. Indem sie digitale Medien mit Körpern aus Fleisch und Blut kombiniert, hinterfragt sie das Verhältnis zwischen unserem Verstand und unseren digitalisierten Körpern.

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Multiple Spirits ist ein Kunst-Zine, das 2018 von Mai Endo und Mika Maruyamagegründet wurde, um einem trans-kulturellen Austausch von queer-feministischen Praktiken der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Plattform zu bieten.

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Mika Maruyama ist Autorin, Kuratorin und Forscherin, deren theoretische Arbeit sich mit den Intersektionen von queerer und feministischer Theorie auseinandersetzt, ebenso wie mit der Konvergenz von Medienkultur und Körperpolitiken.

Eszter Katalin ist eine in Wien lebende Künstlerin und Filmschaffende. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Frage der ethischer Repräsentation im Dokumentarfilm, Erinnerungspolitik in Ungarn und Bildproduktion aus einem queer-feministischen Blickwinkel.
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Camila Téllez ist eine seit 2014 in Bilbao lebender transdisziplinäre Künstlerin. In seinenihren jüngsten künstlerischen Arbeiten untersucht ersie mittels Performance, Autobiografie, Migration, Gender, des Geschriebenen, seinerihrer Stimme und Bilder die vielfachen Erscheinungsformenseinerihrer fluiden Identität in den Räumen, die er*sie bewohnt.
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Eszter Katalin und Camila Téllez arbeiten seit 2019 zusammen. Ihr Interesse bezieht sich unter anderen auf die visuelle Repräsentation von Intimität und Zuneigung in queeren Beziehungen mit Blick auf deren Verwundbarkeiten.


//ENGLISH:

Fabricating the Sensual unearths the collective fictions of body, desire, and pleasure, while exploring thresholds to other realities, habits, and symbols of shifting consciousness. It illuminates artistic practices that critically employ both embodied fiction and structurally circumscribed narrative to explore and analyze imaginations and potentialities of (techno) intimacy in transformative and unraveling ways. Each work raises the question of individual and collective commitments to somatic and sensory relations through various tropes, hopes, metaphors, memories, archives and sensitivities. They negotiate the pleasures and voids of temporal and conceptual flesh that bear the weight of history and carry the marks of deprivation and amplification.
Fabricating the Sensual puts stories of bodily and technological duplication, reenactment, sensuality, contradiction, and defiance, in conversation with works by various artists: a video and a drawing by Aya Momose, a research installation by Stephanie Misa and Multiple Spirits, a sound performance by Hyeji Nam, and a video installation by Eszter Katalin and Camila Téllez.
This event includes the zine launch party of Multiple Spirits vol.3, which features various queer feminist artistic, curatorial, and scholarly practices. Each contributor touches on distinct experiences and struggles in their creative courses or (fictional) encounters across time and space, to resonate their thoughts and inspire the beholders. 

Texts on the artistic works:

Aya Momose, Born to Die, 2020, single-channel video (5 min 20 sec)

Her 3DCG video work Born To Die shows an object in the shape of a tube with LED lights at both ends. When they light up, the object emits the sound of breaths of giving birth and panting noises from porn videos that the artist found on the Internet. The two breaths move back and forth in the tube, flickering the pink and green lights, producing a dynamics of sounds and interrupting the normative presentation of desire, pain, and pleasure.

Eszter Katalin and Camila Téllez, Transición Primaveral / Spring Transition, 2020-ongoing, video installation

The collaboration series consists of twelve episodes that review the history of vampire representation from queer, trans, and feminist perspectives as a way to decolonize a figure of violence that the vampire imposes, to rethink the roles of domination and submission or aggressor and victim in such a way that allows us to assume this duality in our own body.

Hyeji Nam, TOUCHED - Techno flesh, performance, duration: ca 50min

TOUCHED is an invitation to enter the sphere of the senses. Whether soft and delicate or abrupt and powerful—everything merges into poetic gestures generated by the flesh with new avenues of music technology. It utilizes the mechanisms of the human body while dissecting our senses.

Stephanie Misa and Multiple Spirits, The Archive & Snake, 2022, single-channel video and drawing

Collaborative research project The Snake & The Archive approaches and encounters the archive—whether as subject, source or concept, and the intersections between them— through embodied and situated knowledge and culturally distinct perspectives. The work connects fragmented archival histories and memories, exploring their potential to allow for creative becomings.

Multiple Spirits, Vol.3: Some light is ambition Some light wandering, fanzine, 2022

With a contribution by Nikita Yingqian Cai, Riae Chong, James Clar & Stephanie Misa, Shirotama Hitsujiya, Miwa Negoro, Yuu Yamamoto and the reserch project Radical Spiritualism (with Yoshiko Shimada, Rebecca Jennison, Hiroko Hagiwara, Chelsea Schieder, Ryuko Kurita, Mika Maruyama, Jin-Kaisen and Kate Just).

Biographies of the artists and the curator:

Aya Momose employs a self-referential methodology that reconsiders the structure of moving images to deal with the multi-layered complexity of communication. Focusing on bodies appearing in moving images, her practice further questions sexuality and gender.

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Stephanie Misa is a visual artist and writer whose work consistently displays an interest in complex and diverse histories through her installations, sculptures, videos and writing— bringing questions of historical `authenticity´, hybridity, and embodiment.

externer link www.stephaniemisa.com

Hyeji Nam is an interdisciplinary artist working with the themes of literature, sexuality, social taboos and cultural politics. Combining digital media and real flesh, she questions the relationship between our mind and digitalized bodies.
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Multiple Spirits is an art zine founded by Mai Endo and Mika Maruyama in 2018 to feature transcultural exchanges of queer feminist practices of the past, present, and future.

Mika Maruyama is a writer, curator, and researcher whose theoretical work deals with the intersections of queer and feminist theory, and the convergence of media culture and the politics of the body. 

Eszter Katalin is an artist and filmmaker based in Vienna. She focuses on the question of ethical representation within documentary filmmaking, politics of memory in Hungary and image production from a queer-feminist gaze.

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Camila Téllez is a trans-disciplinary artist based in Bilbao since 2014. In their recent artistic work, they/she investigate/s through performance, autobiography, migration, gender, writing, voice, image, and different expressions of their fluid identity in the spaces they/she inhabit/s.

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Eszter Katalin and Camila Téllez have been working together since 2019. Their interest concerns, among other things, the representation of intimacy and affection in queer relations and the understanding of the vulnerabilities.


With the kind support of BMKOES, City of Vienna/MA7 and the Federal Ministry of Arts, Culture, Public Service and Sport.


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